ich selbst bin sowieso lahmgelegt. einige schritte im quartier tun es und dann geht nichts mehr. nur ein nahender trolley erinnert mich gelegentlich an die möglichkeit des reisens, an ferne länder, traumähnliche städte wie persien, byzanz ... nun, da reist sowieso niemand mehr hin. fast täglich frohlocken - ich meine sogar triumphieren - bekannte heiter mit wohlklingenden destinationen, an die sie demnächst reisen werden - mit dem flugzeug natürlich. sonst wäre es nicht weit genug, dass sie glauben könnten, das zu finden, wonach sie sich sehnen
Frank Wartenweiler - mit Stift+Pinsel
zeichnend, malend und schreibend unterwegs
kleines wunder in einer buchhandlung
wunder geschehen dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. wegen meiner erkrankung brachte ich eines tages nicht einmal mehr die kraft auf, vom markt zum nahen bahnhof zu fahren, um dort ein bestimmtes geschäft aufzusuchen. so betrat ich statt dessen eine kleine, mir nicht vertraute buchhandlung gerade neben dem markt. ich fühlte mich in der stille dieses raumes sofort wohl, stöberte etwas in den schön präsentierten büchern und wählte drei aus. die buchhändlerin schaute sich diese genau an und meinte, dass ich eine gute wahl getroffen hätte. überrascht wollte ich wissen, ob sie sie denn alle gelesen hätte, was die junge frau ganz selbstverständlich bejahte. sie sei buchhändlerin und da lese sie eben viel.
was mich berührte, war die stille und doch offensichtliche freude und der stolz, die sie über ihren beruf zum ausdruck brachte, während sie den verkauf abwickelte. ich fühlte mich durch ihre erste bemerkung in meiner wahl natürlich bestätigt, glaube aber nicht, dass sie sie mit dieser absicht gemacht hat sondern eher als spontane geste der freude an unserer begegnung. wenn schon mit einer absicht dann vielleicht der, mich in ein kleines gespräch zu verwickeln. so haben wir denn auch eine weile geplaudert, ehe ich den sympathischen laden verliess.
als ich vor die tür trat, hinaus in einen grauen regen, der mir mit einem kalten wind ins gesicht peitschte, spürte ich unerwartet ein wunderbar warmes und tröstliches gefühl im herzen und bemerkte, dass ich ein ganzes stück fröhlicher war als vor dem betreten des buchladens.
tageszeichnung - am hubertus
leute ich schwörs, wir gehen rosigen zeiten entgegen. sie kommen modisch leichtfüssig per rad, etwas schüchtern vielleicht, aber doch erkenn-bar als sanfter hauch von pink
tageszeichnung - motto
kritzeln statt surfen
zeichnung statt zeitung
tageszeichnung - fitness im park
tageszeichnung - motto
kritzeln statt surfen
zeichnung statt zeitung
zwei gedichte
vermächtnis
der wind reisst mich fast von der strasse
das licht, das
der raum ist hoch. die decke aus holz. es ist licht hier. ich blicke hinaus in weites grün. überall bäume. ich weiss sofort. hier ist mein platz. hier möchte ich leben. in diesem raum möchte ich enden, denn das ist es, womit ich mich derzeit zu befassen habe
allerdings befinde ich mich in einer friedhofskapelle und es ist mir nicht erlaubt, hier auf mein ende zu warten. ich bin vielmehr hier, um mich von bettina zu verabschieden, einer mir sehr lieben freundin, die ich von geburt auf kenne. sie ist vor etwa einem monat mit exit von uns und dieser welt gegangen
frieden
wir leben in einer welt endloser kriege, ausbeutung der erde, umweltverschmutzung, klimakatastrophen und weiterer übel ... wir gaukeln uns stets vor, wir müssten für ein problem oder mehrere lösungen finden. doch das problem, das sind wir selbst, die eine welt endloser probleme erschaffen. wir müssten uns ändern!
wenn du nicht frieden sein kannst, wirst du nie frieden finden
veronika ehrensperger und ich bieten eine erste meditation an, zum thema frieden: meditation01 - frieden (link)
tageszeichnungen
was tun, wenn einem mehr und mehr genommen wird, bis fast nichts mehr übrig bleibt, ja man selbst täglich ganz langsam, aber deutlich spürbar reduziert wird in richtung auf das unausweichlich end-gültige? mein radius hat sich verkleinert auf 500 m vielleicht. dann fühle ich mich elend und schwach. ein lähmendes stechen in der brust, heute morgen im buchladen, heute nachmittag im café, dann ein quälender schmerzstoss. in der öffentlichkeit unterdrücke ich das schreien. niemand merkt mir was an. ich wirke gesund, bin aber schwer krank, kann vor schmerz kaum mehr die schuhe binden
jetzt beim schreiben auf dem tischset während des nachtessens brennt es in der brust nach einem dieser fürchterlichen schmerzstösse. was gibt in einem solchen leben noch sinn?